80 Jahre Kriegsende
80 Jahre Kriegsende
Am 8. Mai fand eine eindrucksvolle Gesprächsrunde mit Zeitzeugen der Ereignisse des Jahres 1945 und interessierten Gästen im Gemeindesaal statt. Aufgrund der positiven Erfahrungen gibt es eine Fortsetzung am 03.07. um 16 Uhr.
In der ersten Veranstaltung wurde u.a. gefragt: Wie wurde das Kriegsende in Bad Doberan erlebt? Wie konnte die Stadt an die sowjetischen Truppen übergeben werden?
Am 03.07. werden weitere Dokumente über die friedliche Übergabe Bad Doberans an die Rote Armee vorgestellt, zu der auch dramatische Ereignisse bis hin zu Suiziden gehörten. Es wird zudem gefragt: Wie ist das Leben (weiter) verlaufen? Welche Neuanfänge gab es?
In den Akten aus der zweiten Jahreshälfte 1945 dominieren Entnazifizierung,
Beschlagnahmungen, Gewerbeanmeldungen, Aufrechterhaltung bzw. Wiederingangsetzung der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens. Was erinnern die Zeitzeugen zum unmittelbaren Kriegsende und den folgenden Monaten? Neben Impulsen von Kustos Martin Heider und Pastor Volkmar Seyffert wird Zeit sein zum Gespräch. Kantor Matthias Bönner wird den Nachmittag musikalisch gestalten.
Ort und Zeit: Gemeindezentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bad Doberan (Amtshaus), Klosterstraße 1b, 18209 Bad Doberan. 3. Juli 2025, 16.00 Uhr.
Weitere Dokumente u. Bildmaterial für Publikation 1945 gesucht
Zahlreiche Dokumente sollen in folgender Publikation veröffentlicht werden: Martin Heider: „Bad Doberan 1945 – Jahr des Zusammenbruchs und des Neuanfangs“
Die Dokumentensammlung für das Jahr 1945 für Bad Doberan mit Heiligendamm und Althof hat derzeit einen Umfang von ca. 130 Seiten. Für die gesamte NS-Zeit und weiter bis Ende 1945 sind bereits rund 350 DIN-A4-Seiten Transkriptionen von Originaldokumenten, von Abschriften und Zeitzeugenberichten chronologisch zusammengetragen.
Nach umfangreichen Recherchen im Stadt- und Kreisarchiv, der UNI-Bibliothek Rostock, der Staatsbibliothek Berlin, sollen in den nächsten Monaten Archivalien aus dem Landeshauptarchiv Schwerin, dem Landeskirchlichen Archiv Schwerin und der Bibliothek des Friderico-Francisceum Gymnasium Bad Doberan folgen.
Derzeit werden Akten aus der zweiten Jahreshälfte 1945 transkribiert. Beschlagnahmungen, Entnazifizierung, Gewerbeanmeldungen, Aufrechterhaltung bzw. Wiederingangsetzung der Wirtschaft sind die vorherrschenden Themen. Über diese Zeit liegen bislang fast ausschließlich amtliche Akten vor, aber keine Zeitzeugenberichte, beispielsweise Tagebucheintragungen, die die persönliche Sicht und Erlebnisse der Menschen wiedergeben. Lebensläufe, wie dieser, in einer umfangreichen Akte des Stadtarchivs, zeugen von Flucht und Vertreibung.
Die Erfassung der Dokumente scheint zu diesem Zeitpunkt auch deshalb notwendig, da Zeitzeugen noch aktiv mitwirken können. Das Dokumentierte kann somit deutlich besser eingeordnet und durch bislang nicht dokumentierte Informationen ergänzt werden. Zudem sind verschiedene Originaldokumente in einigen der Archive mitunter stark ausgeblichen bzw. befinden sich teilweise auf älteren Datenträgern.
Weitere Dokumente und Informationen sind willkommen in der Münsterverwaltung,
Kustos Martin Heider, Klosterstraße 2, 18209 Bad Doberan. E-Mail: verwaltung@muenster-doberan.de,
Tel. 038203-779590.