Wildunfall
Wenn plötzlich ein Reh auf der Straße steht – richtig reagieren und sicher handeln
Ein Wildunfall kann jeden treffen – ob auf dem Heimweg über die Landstraße oder früh morgens auf dem Weg zur Arbeit. Vor allem in der Dämmerung und in waldreichen Gebieten tauchen Wildtiere oft unerwartet auf der Fahrbahn auf. In Deutschland kommt es jährlich zu rund 270.000 Wildunfällen – Tendenz steigend. Wer weiß, was im Ernstfall zu tun ist, kann sich und andere schützen.
Richtig reagieren – lieber bremsen als ausweichen
Taucht ein Tier plötzlich vor dem Auto auf, lautet die Grundregel: bremsen, hupen, Licht abblenden – und auf keinen Fall ruckartig ausweichen. Ein Ausweichmanöver endet oft schlimmer als der Zusammenstoß – zum Beispiel an einem Baum oder im Gegenverkehr.
Wichtig: Tiere kommen selten allein! Wenn ein Reh die Straße überquert, folgen oft mehrere. Also: vorsichtig bleiben, nicht direkt wieder beschleunigen.
Unfall passiert – was nun?
Warnblinker an, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen. Die Unfallstelle absichern – mindestens 100 Meter Abstand, bei Schnellstraßen entsprechend mehr.
Verletzte Tiere nicht anfassen. Auch wenn das Tier verletzt liegen bleibt: Niemals selbst helfen! Wildtiere können panisch reagieren und sich oder den Helfer verletzen.
Polizei informieren – immer! Auch wenn das Tier flüchtet, muss der Unfall gemeldet werden. Die Polizei verständigt den zuständigen Jäger oder Förster. Nur mit der offiziellen Wildunfallbescheinigung ersetzt die Versicherung den Schaden.
Dokumentation nicht vergessen. Fotos von der Unfallstelle, vom Schaden und – falls möglich – vom Tier anfertigen. Das hilft bei der späteren Schadensregulierung.
Wildwarnzeichen ernst nehmen!
Straßen mit Wildwechsel-Schildern sind kein Zufall. Dort wurden bereits häufiger Tiere gesichtet oder Unfälle registriert. Besonders aktiv sind Wildtiere zwischen 5 und 8 Uhr sowie 17 und 23 Uhr. Wer in dieser Zeit unterwegs ist, sollte Tempo und Aufmerksamkeit anpassen.
Was zahlt die Versicherung?
Die Teilkasko übernimmt in der Regel Schäden durch Zusammenstöße mit Haarwild – dazu zählen Rehe, Wildschweine, Füchse & Co. Viele moderne Verträge decken inzwischen auch Unfälle mit „Tieren aller Art“ ab – wichtig ist ein genauer Blick in die Police.
Fazit:
Ein Wildunfall ist immer ein Schreckmoment. Doch wer ruhig bleibt, die richtigen Schritte einleitet und den Unfall sauber dokumentiert, kommt meist glimpflich davon – auch finanziell. Also: Augen auf, besonders bei Dämmerung und auf Waldstraßen. Denn der nächste Rehbock könnte schon um die Ecke stehen.