Depressionen
Die unsichtbare Last
Gesundheit. Die Depression (lat. deprimeren – niederdrücken, Niedergeschlagenheit) ist die häufigste psychische Krankheit. Sie kommt bei Frauen doppelt so häufig vor wie bei Männern. Die neurologische Depression bezeichnet ein überwiegend depressives Erleben des Alltags bei den betroffenen Menschen. Die Betroffenen haben durchaus Perioden von Tagen und Wochen, in denen sie ein gutes Befinden beschreiben. Aber meistens, oft monatelang, fühlen sie sich müde und niedergedrückt, alles ist für sie eine Anstrengung und nichts kann genossen werden. Sie grübeln, schlafen schlecht
und fühlen sich unzulänglich, sind aber in der Regel in der Lage, mit den wesentlichen Anforderungen des alltäglichen Lebens fertig zu werden, wenn auch nur unter großen Anstrengungen. Die Krankheit zeigt eine deutliche Stimmungseinengung, beim Betroffenen kann auch durch Zuspruch keine Aufhellung oder Besserung der Stimmung erreicht werden. Die Schlafstörungen sind ein Zeichen eines gestörten 24-Stunden-Rhythmus, frühes Erwachen mit schlechter Laune und grübeln sind symptomatisch. Weitere Symptome: Zukunftsangst, Hoffnungslosigkeit, das Gefühl, nichts wert zu sein, Verlangsamung des Denkens, Ängstlichkeit, Konzentrationsmangel, Schuldgefühle, Reizbarkeit, Appetitlosigkeit, vermindertes sexuelles Interesse – Libidoverlust, Ängste vor Verlust, Trennung, Krankheit. Negative Gedanken werden höher bewertet als positive Erlebnisse. Bei schweren depressiven Episoden kann der Erkrankte so gehemmt sein, dass er einfachste Tätigkeiten wie Körperpflege, Einkaufen, etc. nicht mehr ausführen kann. Die Depression ist eine ernst zunehmende Krankheit die in verschiedenen Formen und Episoden auftreten kann. Je nach Schwere der Depression, kann sie den Betroffenen bis zum Suizid treiben. Man schätzt das jährlich 12.000 Menschen Suizid aufgrund von Depressionen begehen. Wenn der Betroffene die Symptome bemerkt, sollte zunächst geprüft werden, wie lange und mit welcher Intensität die Stimmungen auftreten. Einen schlechten Tag erlebt jeder einmal, aber wenn die Schwankungen immer häufiger, mit einer gewissen Gleichmässigkeit auftreten und sich ausweiten, ist Handlungsbedarf gegeben. Depressionen verschwinden in der Regel nicht von allein, sondern breiten sich aus, wenn sie unbehandelt bleiben. Generell sollten wir auch auf unsere geistige Gesundheit achten, nicht nur auf das körperliche Wohlbefinden. Geist und Körper gehören zusammen und sollten sich im Gleichklang befinden.
Praxis für Psychotherapie
Th. Herrmann